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question:请将“(1) Sedimentierung bezieht sich auf die Naturalisierung und Institutionalisierung von sozialen Beziehungen, so dass sie mittels blinder Wiederholung reproduziert werden und nicht durch bewusste Artikulation (Laclau 2005, 154; vgl. Tor- fing 1999, 69-71). Dies kann allerdings einfach aufgehoben werden durch eine neue hegemoniale Artikulation, die die sedimentierten Beziehungen dekonstruiert und re- politisiert. (2) Das Konzept der Nahtstellen bezieht sich auf ausschließlich temporäre Versuche, verschiedene Elemente und Relationen - unabhängig von ihren Unterschieden und Differenzen - zu verknüpfen. In Übereinstimmung mit ihren metaphysischen Bestimmungen, ist die Nahtstelle eine kurzzeitige Fixierung, die sich wieder auflösen muss. (3) Knotenpunkte sind provisorische und unstabile Zentren, die aus ein e m ursprüng lichen Fluss sozialer Beziehun gen h e rvo rgeh e n, um tem p o rä re R e fe - renzpunkte für die kontingente Artikulation sozialer Beziehungen bereitzustellen und diese zu relativ stabilen Ensembles zu verbinden. Ausgehend von ihrem pan- politizistischen Ansatz insistieren Laclau/Mouffe darauf, dass Macht nicht im Staat oder irgendeinem anderen einzelnen Knotenpunkt (oder Machtzentrum) lokalisiert werden kann, sondern im gesamten Feld der Diskursivität auftritt. Hegemonie ist also >frei-fließend< und muss überall und in alle Richtungen artikuliert werden (1985, 139). Mehr noch, da es immer eine Pluralität von Machtzentren gibt, istjedes in seiner Effektivität begrenzt durch andere Knotenpunkte (1985, 139, 142f.). Ferner gehen sie in Übereinstimmung mit ihrer Zurückweisung marxistischer staatstheoretischer Ansichten noch nicht einmal - wie andere es getan haben - davon aus, dass der Staat gegenüber anderen Orten politischer Kämpfe privilegiert ist. 1. Das Ökonomische und das Politische Trotz früherer stringent argumentierter Arbeiten über den Kapitalismus (Laclau 1975), über das Ökonomische und das Politische, über die Rolle des Populismus bei der Mobilisierung der Bevölkerung gegen den Machtblock (Laclau 1976), sowie über Hegemonie und den Historischen Block (Mouffe 1981) bestreiten Laclau und Mouffe in »Hegemonie und radikale Demokratie« eine Differenz zwischen dem Ökonomischen und dem Politischen, weil hegemoniale (d.h. politische) Artikulationen auch in dem, was gemeinhin als Ökonomie definiert wird, ausschlaggebend sind (1985, 77ff., 120f., 140, 180). Indem sie den ökonomischen Raum von allen Spuren des Essentialismus säubern, berauben sie ihn auch des theoretischen Inhalts (Diskin/Sandler 1993, 30). Genauso wie ihre Ontologisierung des Politischen dazu führt, Hegemonie in einem institutionellen Vakuum zu betrachten, verwandeln sie die Ökonomie in eine ontologische Leerstelle. Diese »füllen sie dann in einem ad hoc-Verfahren mit unausgegorenen ökonomischen Konzepten und Beziehungen, die ironischerweise eine essentialistische Grundlage haben. In der zweiten Hälfte von Hegemonie und sozialistische Strategie ist die Ökonomie eine Black-Box, auf deren Oberfläche ein Etikett (die Ökonomie) und einige Kennzeichen (Kommodifikation) eingeschrieben sind [...]. Es gibt in diesem Buch ökonomische Konzepte, aber kein Konzept von Ökonomie« (Diskin/Sandler 1993, 30). Dieselben Einwände gelten im Übrigen auch für ihre Klassenanalyse.12 Die Schwierigkeiten, die Besonderheit der Ökonomie im Kapitalismus zu erkennen, sind das Produkt ihrer pan-politizistischen Ontologie und ihrer damit im Zusammenhang stehenden Emphase für die Kontingenz aller sozialen Beziehungen. Die Folge ist, dass sie keinen klaren Zugang zur Besonderheit des Politischen im Kapitalismus haben (im Gegensatz hierzu Laclau, 1975). Laclau argumentierte jüngst, dass »alle Kämpfe qua Definition politisch sind [...]. Es gibt keinen Raum für eine Unterscheidung zwischen ökonomischen und politischen Kämpfen« (2005, 154). Dies erklärt das Fehlen jedweden Konzepts zur Analyse staatlicher Strukturen, staatlichen Handlungsvermögens sowie der Besonderheiten staatlicher Macht. Stattdessen verwenden Laclau/Mouffe eine konventionelle Terminologie, wenn sie Staat und Politik analysieren. Dies gilt ebenso in Bezug auf Kapitalismus, Ökonomie, Krisentendenzen und soziale Wechselwirkungen. Die Folge ist, dass ihre empirischen Beispiele eher wie ad hoc Plausibilisierungen13 erscheinen denn als schlüssige Analysen. 2. Basis-Überbau Laclau und Mouffe weisen das Konzept von Basis und Überbau vollständig zurück. Sie nehmen diese Metapher wörtlich und schließen daraus, dass sie eine völlige Determinierung des Überbaus durch die Basis bedeutet und dass die ökonomische Basis als vollständig selbst-genügsame sui causa Kategorie zu verstehen ist (Lac- lau/Mouffe 1985, 120f., 142; Laclau 1990, 6-14, 55; Laclau 2005, 250). Das reicht ihnen aus, um alle anderen Bedeutungen der Metapher zu ignorieren und ein Nachdenken über die Möglichkeit zurückzuweisen, sie in eine post-marxistische Analyse wieder einzuschreiben. Dabei ist ihnen im Gegenteil der Post-Marxismus eine radikal neue Antwort auf die »zunehmend verzweifelten Verdrehungen, die im Rahmen von Ideen wie >der Determination in letzter Instanz< und der >relativen Autonomie< stattfand« (Laclau/Mouffe 2001, viii; Laclau 2005, 250). Selbst wenn Laclau zuge-steht, dass es bei der Basis-Überbau Metapher »verschiedene Grade der Ausarbeitung« gibt (1990, 202), betrachtet er sie alle als >unappetitlich< - als ginge es dabei um eine Frage des Geschmacks. Laclau/Mouffe weisen auch die relative Autonomie des Staates als philosophisch bedeutungslos zurück, weil Autonomie ein absoluter und kein relativer Begriff sei (1985, 139f.). Allgemeiner formuliert: Ihr gesamter Ansatz bleibt ohne j egliches Konzept, um die Artikulation des Ökonomischen und des Politischen zu denken. 3. Formanalyse Sofern der gesamte Ansatz und ihr eigener Anspruch darin besteht, marxistische Konzepte zu dekonstruieren, kann Form hier nur eine relative Beständigkeit sedi- mentierter Strukturen meinen, die immer für eine Repolitisierung offen ist. Tatsächlich läuft ihre gesamte Arbeit darauf hinaus, marxistische Konzepte entweder als es- sentialistisch (der Begriff der Form wäre hier der erste Kandidat) zurückzuweisen, oder sie ihres originalen Inhaltes zu berauben und in einer Weise zu reformulieren, die mit ihrer linguistischen Analyse und/oder ihrer Vorliebe für radikale und plurale Demokratie vereinbar ist. 14 ”翻译为中文
answer:(1) 沉积化指的是社会关系的自然化和制度化,使得它们通过盲目的重复被复制,而不是通过有意识的表述(Laclau 2005, 154;参见 Torfing 1999, 69-71)。然而,这可以通过新的霸权表述来轻易地被推翻,该表述解构并重新政治化了沉积的关系。 (2) 连接点的概念指的是尝试临时地连接不同元素和关系——不管它们之间的差异和分歧——的独特尝试。根据它们的形而上的设定,连接点是一种短暂的固定,必须再次解体。 (3) 结点是从社会关系的原始流动中出现的临时和不稳定的中心,提供临时的参考点,用于社会关系的偶然表述,并将它们连接成相对稳定的整体。基于他们的全政治主义方法,Laclau/Mouffe坚称权力不能定位于国家或任何其他单一的结点(或权力中心),而是在整个话语领域中出现。因此,霸权是“自由流动”的,必须在所有地方和各个方向上进行表述(1985, 139)。更重要的是,由于总是存在着多个权力中心,每一个都通过其他结点的效力被限制(1985, 139, 142f.)。此外,与他们对马克思主义国家理论观点的拒绝一致,他们甚至没有像其他人那样假设国家相对其他政治斗争地点有特权。 1. 经济与政治 尽管Laclau在关于资本主义(1975年)、经济与政治、人民对权力集团的动员作用中的民粹主义(1976年),以及霸权与历史集团(Mouffe,1981年)的早期论文中进行过严密的论证,但在《霸权与激进民主》中,Laclau和Mouffe因为霸权(即政治)表述在通常被定义为经济的领域中起决定作用,而否认经济与政治之间的区别(1985, 77ff., 120f., 140, 180)。通过清除经济空间中所有本质主义的痕迹,他们也剥夺了它的理论内涵(Diskin/Sandler 1993, 30)。正如他们将政治本体化导致在一个制度真空中考虑霸权一样,他们将经济转变为一个本体论的空白。然后他们用一种特设的方式填充“未成熟的经济概念和关系”,讽刺的是,这些概念和关系具有本质主义的基础。在《霸权与社会主义战略》的后半部分,经济是一个黑箱,在其表面标有一个标签(经济)和一些特征(商品化)[...]。这本书中有经济概念,但没有经济的概念(Diskin/Sandler 1993, 30)。同样的反对意见也适用于他们的阶级分析。由于他们全政治主义的本体论和与之相关的强调所有社会关系的偶然性,他们无法认清在资本主义中经济的特性。结果是,他们无法清晰地理解资本主义中政治的特性(相反,参见Laclau,1975)。Laclau最近辩称,“所有斗争都是政治的定义[...]。对经济和政治斗争之间的区分没有空间”(2005, 154)。这解释了为什么没有任何概念来分析国家结构、国家行为能力以及国家权力的特性。相反,Laclau/Mouffe在分析国家和政治时使用传统术语。这同样适用于对资本主义、经济、危机趋势和社会互动的分析。结果是,他们的实证例子看起来更像是特设的合理化,而不是有说服力的分析。 2. 基础与上层建筑 Laclau和Mouffe完全拒绝了基础与上层建筑的概念。他们将这个隐喻理解得字面化,由此得出结论,上层建筑完全由基础决定,经济基础应被理解为完全自足的自我原因类别(Laclau/Mouffe 1985, 120f., 142; Laclau 1990, 6-14, 55; Laclau 2005, 250)。这就足以让他们忽视隐喻的所有其他含义,并拒绝考虑将其重新纳入后马克思主义分析的可能性。相反,对他们来说,后马克思主义是对“最后实例的决定”和“相对自主性”等思想框架内日益绝望的扭曲的一种根本新答案(Laclau/Mouffe 2001, viii; Laclau 2005, 250)。即使Laclau承认基础与上层建筑隐喻有“不同程度的阐述”(1990, 202),他仍然认为所有这些都是‘不愉快的’——好像这是一个品味问题。Laclau/Mouffe还拒绝了国家的相对自主性作为哲学上无意义的,因为自主性是绝对的而不是相对的概念(1985, 139f.)。更一般地说:他们的整个方法没有任何概念来思考经济与政治的关联。 3. 形式分析 只要整个方法及其自身要求在于解构马克思主义概念,形式在这里只能意味着沉积结构的相对稳定性,这些结构始终对于重政治化开放。实际上,他们的全部工作归结于要么将马克思主义概念作为本质主义(形式概念将是首批候选者)回避掉,要么剥夺它们原有的内容,并以一种与他们的语言分析和/或对激进和多元民主的偏好相兼容的方式进行重新表述。
question:请将“Schluss Luhmann und Laclau/Mouffe teilen einige Ausgangspunkte in ihren Ansätzen zur Gesellschaftsanalyse. Sie sind ontologische und epistemologische Antifundamentalisten und geben in ihrer Argumentation j eden Anspruch auf, sich auf die Natur der sozialen Welt zu beziehen. Aus unter schie dlichen Grü nden weisen sie zudem >Meta- Erzählungen< zurück und insistieren auf der Kontingenz der gesellschaftlichen Welt. Luhmanns Analyse ist an der Unterscheidung von System und Umwelt orientiert und verwendet die moderne Systemtheorie als Ansatz, um diese Unterscheidung und ihre strukturellen und semantischen Effekte zu analysieren. Im Gegensatz hierzu beschäftigen sich Laclau und Mouffe mit der Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Anderen und nehmen eine relationale Linguistik und (für Laclau) die La- cansche Psychoanalyse als Ansatzpunkt, um über die entstehenden Antagonismen und Kämpfe um Hegemonie zu spekulieren, die aus individuellen und kollektiven Willensformierungen resultieren. Alle drei stimmen darin überein, dass dem Kollektiven Außen< eine Schlüsselrolle bei der Analyse der gewählten theoretischen Objekte zukommt.15 Kommen wir nun zurück zu den drei entscheidenden Fragen und schauen, welche Antworten die Autoren bieten. Erstens in Bezug auf das Verhältnis von Ökonomie und Politik: Luhmann behandelt diese zunächst als unterschiedliche autopoietische Systeme, um später dann aber eine ganze Serie von Konzepten zur Erklärung ihrer strukturellen Kopplung, ihrer gegenseitigen Durchdringung, ihrer blinden Ko-Evolution und sogar zur Umweltdominanz der Kapitalakkumulationslogik zu liefern. Im Unterschied hierzu lösen Laclau und Mouffe das Problem der Unterscheidung zwischen Ökonomie und Politik auf mit der Begründung, dass diese das Produkt semantischer Unterscheidungen und ihre Grenzen konsequenterweise unstabil sind. Während Luhmann ein reiches Set an Konzepten liefert, um die Spezifität von Politik und Ökonomie zu analysieren, ignorieren Laclau/Mouffe tatsächlich die Besonderheiten von Politik und Ökonomie und deren unterschiedliche Formen der Artikulation zugunsten einer pan-politizistischcn Ontologie. Zweitens: Luhmann versetzt uns in die Lage, die ökonomische Determination und den Begriff des histo- rischen Blocks neu zu denken. Das ist wahrscheinlich sein nützlichster Beitrag zur Wiederbelebung marxistischer politischer Ökonomie - besonders wenn man die aktuelle Dominanz des Neoliberalismus in der Weltgesellschaft in Rechnung stellt. Laclau und Mouffe weisen das gesamte Basis-Überbau Konzept als essentialistisch zurück. Alles, was sie als Ersatz zu bieten haben, ist die kontingente Artikulation sozialer Verhältnisse im Rahmen verschiedener Knotenpunkte, die eine inhärent unstabile kapitalisti sche Ord n u ng pro duzier e n. Glei c hwoh l haben sie keinen Z w eifel an der Bedeutung des Kapitalismus und der Vielfalt anti-kapitalistischer Kämpfe, die er provoziert. Tatsächlich sieht Laclau j etzt im »globalisierten Kapitalismus« die wichtigste Quelle sozialer Übel (Laclau 2005, 230f., 242). Ebenso haben sie einst die Überwindung des Kapitalismus als sine qua non jeder radikalen und pluralen Demokratie ausgemacht. Drittens, in Bezug auf die Frage der Staatsform: Während keine(r) der Theoretiker(innen) den Staat als primäres Analyseobjekt behandelt, hat Luhmann immer noch am meisten für eine Rekonstruktion materialistischer Staatstheorie anzubieten. In seinem theoretischen Ansatz finden sich eine Reihe provokanter Einsichten dazu. Im Unterschied hierzu taucht in den postmarxistischen Schriften von Laclau und Mouffe der Staat kaum auf, und wenn er auftaucht, wird er in konventionellen Begriffen diskutiert, in denen seine Spezifität und seine organisatorische Architektur kein Thema ist. Vielmehr wird er in typischer Weise als eines einer Vielzahl von Zielen für demokratische und populistische Forderungen, aber nicht als ein entscheidender Knotenpunkt für die gesamte Artikulation und Reproduktion sozialer Macht ausgemacht. Dies reflektiert, dass sie Hegemonie als eine dezentrierte Artikulation betrachten, die ein relativ vereinheitlichtes Subjekt (oder kollektiven Willen) herzustellen versucht. Dabei bleibt die Verbindung zum Staat unterdeterminiert und womöglich aus dieser Perspektive unbestimmbar. Ihnen geht es mehr um radikale Demokratie, als um Staatskritik, und sie kümmern sich mehr um die Diversität der Zivilgesellschaft, als um Versuche, die Staatsapparate zu einen. Aber selbst diesbezüglich zielen sie einseitig auf Hegemonie, und dies zu Schaden anderer gramscianischer Kategorien, wie etwa der passiven Revolution, des komiptiven Machtmissbrauchs und des offenen Klassenkriegs. Wir finden uns schließlich in einem Paradox wieder. Während Luhmann Marx einfach als vormodernen Denker missverstanden hat und ihn dann ignorierte, präsentieren Laclau und Mouffe ihre Arbeit unbescheiden als Kulminationspunkt und Neuerfindung des Marxismus in Bezug auf die Komplexität der modernen Welt und die Herausforderungen eines zeitgemäßen Sozialismus. Gleichwohl hat Luhmann, wenn auch unbeabsichtigt, für die Entwicklung des historischen Materialismus und einer Staatstheorie mehr zu bieten. Laclau und Mouffe haben demgegenüber die Marxsche Theorie und den Dialog mit marxistischen Theoretikerinnen zugunsten einer kritischen Auseinandersetzung mit anderen philosophischen und theoretischen Traditionen verlassen. Es gibt eine Menge Arbeit zu tun, um Luhmannsche Konzepte in den historischen Materialismus zu integrieren. Aber ich glaube, dass diese Konzepte in dem Werk von Marx und Engels angelegt sind und eine solche Arbeit einige der entscheidenden Einsichten und Argumentationen des historischen Materialismus stärken würde. Es ist ebenfalls noch viel Arbeit zu tun, um Laclau/Mouffes Schwächung des Marxismus zurückzuweisen. Es ist ihnen nicht gelungen, einen konstruktiven Anschluss an seine Griin- derväter und an seine führenden Theoretikerinnen zu finden. Die positiven Elemente ihrer Analyse sind ebenfalls in Marx' Werk angelegt, denn er war sehr intensiv mit einem historisch-materialistischen und kritischen Verständnis von Sprache in allen ihren Formen beschäftigt (Faiclough und Graham 2002). Diese Ansätze wurden in Gramscis »Mundartmaterialismus« (vgl. Ives 2005) und ähnlichen aktuellen Ansätzen marxistischer Sprachanalysen weiterentwickelt. Marxisten haben auch alternative Ansätze für eine kritische Diskursanalyse entwickelt. Diese Ansätze folgen Marx bei der Entwicklung eines mehr oder weniger adäquaten Sets von Konzepten zur Analyse der strukturellen Momente sozialer Handlungen. Obwohl ich anerkenne, dass Laclau und Mouffe interessante und provokative - allerdings keineswegs einzigartige - Ideen anbieten, wären die Kosten einer Integration im streng Laclauschen Sinne (die notwendig relationale Natur aller Argumente in ihrem Forschungsprogramm vorausgesetzt) - zu hoch, als dass man sie als Ausgangspunkt zu einer Rekonstruktion marxistischer Staatstheorie und des historischen Materialismus im All-gemeinen machen könnte. Das mag damit im Zusammenhang stehen, dass, während Luhmann beschuldigt wurde, er wolle philosophische Probleme soziologisch lösen (Hondrich 1973, 89ff.), Laclau versuchte, politische Fragen mit der Philosophie zu lösen. Stephan Adolphs Geschichte der Gouvernementalität oder materialistische Staatstheorie? Michel Foucault und Nicos Poulantzas im Vergleich.1 Während Foucault in der deutschen Diskussion bis Mitte der 90er Jahre vorwiegend als Gegner der Linken bzw. als »Jungkonservativer« (Habermas) wahrgenommen wurde, dessen Denken der Tradition einer kritischen Theorie diametral entgegengesetzt sei, scheint heute, wo Foucault zum »Klassiker« der Soziologie avanciert ist, seine Auseinandersetzung mit der damaligen (neo-)marxistischen Theorie in Vergessenheit geraten zu sein. Foucaults Werk wird heute eher im Kontext der amerikanischen poststrukturalistischen Debatte gelesen, was aber erfreulicherweise zur Auflösung der Blockade zwischen Foucaultschem Denken und kritischer Theorie im deutschen Raum geführt hat (vgl. zur Rezeption Foucaults in Deutschland Angermüller 2004). Vor diesem Hintergrund werden auch Foucaults Arbeiten zur Gouver- nementalität aktuell breit rezipiert. Die »governmentality studies« haben aus seinen Vorlesungen zur Gouvernementalität, die sich u. a. mit der neoliberalen Regierungsweise befassen, wichtige Anregungen für eine Analyse und Kritik der aktuellen Staatlichkeit und des damit zusammenhängenden Führungswissens erhalten. Im folgenden werde ich jedoch nicht auf diese aktuelle Diskussion eingehen,2 sondern die von Foucault Ende der 70er Jahre entwickelten Überlegungen zur modernen Regierungsweise, die er als Artikulation von verschiedenen Machtformen und Subjektivierungsweisen, als »Führung von Führungen« fasst, vor dem Hintergrund der damaligen marxistischen Staats-Diskussion darstellen.”翻译为中文
answer:结论 卢曼和拉克劳/穆夫在社会分析方法的出发点上分享了一些共同点。他们是本体论和认识论的反基础主义者,并在他们的论证中放弃了引用社会世界本质的所有主张。由于不同的原因,他们还拒绝了“元叙述”并坚持社会世界的偶然性。卢曼的分析以系统与环境的区分为中心,运用现代系统理论来分析这一区分及其结构和语义效应。相反,拉克劳和穆夫关注于自我与他者之间的区分,并采用关系语言学和(对于拉克劳来说)拉康的精神分析作为出发点,来推测由个体和集体意志形成产生的对立和争夺霸权的斗争。所有三人都同意,“集体外部”在分析所选理论对象时起着关键作用。 现在让我们回到三个关键问题,并看看作者们提供了哪些答案。首先关于经济与政治的关系:卢曼最初将它们视为不同的自构系统,但后来提供了一系列概念来解释它们的结构耦合、彼此渗透、盲目共同演化,甚至是资本积累逻辑的环境主导。相比之下,拉克劳和穆夫则通过理由,这是语义区分的产物,其边界必然是不稳定的,来解决经济与政治之间的区分问题。虽然卢曼提供了一整套丰富的概念来分析政治与经济的特殊性,拉克劳/穆夫实际上忽略了政治与经济的特点及其不同的表述形式,而是偏向于全政治主义的本体论。其次,卢曼能够让我们重新思考经济决定论和历史块的概念。考虑到当今世界社会中新自由主义的主导地位,这可能是他对振兴马克思主义政治经济学最有用的贡献。拉克劳和穆夫则完全拒绝了基础-上层建筑的概念,认为它是本质主义的。他们提供的替代品是在各种节点内的社会关系的偶然性表述,这产生了一个内在不稳定的资本主义秩序。尽管如此,他们对资本主义的重要性及其所激发的各种反资本主义斗争毫无疑问。实际上,拉克劳现在将“全球化资本主义”视为社会弊端的主要来源(Laclau 2005, 230f., 242)。同样,他们将克服资本主义视为任何激进和多元民主的先决条件。第三,关于国家形态的问题:虽然没有一位理论家将国家视为主要的分析对象,卢曼仍然为重构唯物主义国家理论提供了最多的见解。与此相对,拉克劳和穆夫的后马克思主义著作中几乎没有提到国家,而如果提到,也是以传统术语进行讨论,不涉及其特定性和组织架构。他们通常将其视为民主和民粹要求的众多目标之一,而非社会权力整体表述和再生产的关键节点。这反映了他们将霸权视为去中心化表述的做法,试图制造相对统一的主体(或集体意志)。与此同时,与国家的联系未被充分确定,从这个角度看可能是不可知的。他们更关心激进民主,而不是对国家的批评;他们更关注民间社会的多样性,而不是试图统一国家机器。但即便是在这方面,他们也倾向于专注于霸权,而忽视了其他葛兰西的分类,如被动革命、腐化的权力滥用和公开的阶级战争。 我们最终发现自己处于一个悖论之中。虽然卢曼简单地将马克思误解成前现代思想家然后忽略他,拉克劳和穆夫却不谦逊地将他们的工作展示为关于现代世界复杂性和当代社会主义挑战的马克思主义的高峰和重新发明。然而,卢曼,即使无意中,对发展历史唯物主义和国家理论贡献更大。相比之下,拉克劳和穆夫放弃了与马克思理论和领先理论家的对话,转而与其他哲学和理论传统进行了批判性的交流。有很多工作要做以将卢曼的概念融入历史唯物主义中。但我相信,这些概念在马克思和恩格斯的作品中有所体现,这样的工作会加强历史唯物主义的一些关键见解和论证。同样,还有很多工作要做以拒绝拉克劳/穆夫削弱马克思主义的做法。他们未能找到与其创始人及其领军理论家建立建设性联系的方式。他们分析的积极元素也根植于马克思的作品,因为他非常专注于以历史唯物主义和批判性方式理解语言的所有形式(参见Fairclough和Graham 2002)。这些方法在葛兰西的“方言唯物主义”(参见Ives 2005)和类似的当代马克思主义语言分析中得到了进一步发展。马克思主义者还开发了其他方法进行批判性话语分析。这些方法遵循马克思,发展了一套或多或少适当的概念来分析社会行动的结构性因素。尽管我承认拉克劳和穆夫提供了有趣且具有挑衅性的观点——尽管绝非独特——如果按照严格的拉克劳方式(考虑到他们研究计划中所有论点的必然关联性)进行整合的成本将太高,无法作为重建马克思主义国家理论和一般历史唯物主义的出发点。这可能与这样一个事实有关:虽然卢曼被指责试图用社会学解决哲学问题(Hondrich 1973, 89ff),拉克劳试图用哲学解决政治问题。 斯蒂芬·阿道夫斯 《政府治理史还是唯物主义国家理论?米歇尔·福柯与尼科斯·普兰察斯的比较》 虽然直到90年代中期,福柯在德国讨论中主要被视为左翼的对手或者被哈贝马斯称为“新保守主义者”,其思想与批判理论传统截然相反,但今天,当福柯已成为社会学的“经典”时,他与当时(新)马克思主义理论的争论似乎已被遗忘。当今,福柯的作品更多地在美国后结构主义辩论的背景下被阅读,这无疑有助于解决福柯思想与德国批判理论之间的障碍(关于福柯在德国的接受情况,请参见Angermüller 2004)。在这个背景下,福柯对政府治理的工作也得到了广泛的接受。从他关于政府治理的讲座中,特别是那些涉及新自由主义治理方式的讲座,"政府治理研究"获得了对当前国家性质及其相关领导知识进行分析和批判的重要启示。 在接下来的讨论中,我不会涉及这个当前的讨论,而是在当时的马克思主义国家讨论的背景下展示福柯在70年代末对现代治理方式的思考,他将其理解为不同形式的权力和主体化方式的表述,作为一种“领导的领导”。
question:请将“Etienne Balibar hat darauf aufmerksam gemacht, dass sich durch Foucaults gesamtes Werk ein Kampf mit Marx bzw. mit bestimmten zeitgenössischen Marxismen zieht - mit Althusser und Poulantzas; Merleau-Ponty und Sartre; Kritischer Theorie und Freudo-Marxismus, sowie mit dem damaligen Marxismus-Leninismus. Dieser Kampf »ist eine der wesentlichen Triebfedern seiner Produktivität gewesen« (1991, 40). Ich gehe davon aus, dass Foucaults Motivation für seine lang anhaltende Auseinandersetzung mit dem Marxismus v. a. darin bestand, einen Beitrag zu einem erneuerten »kritischen Denken« (Foucault 1984c, 848) zu leisten.1 Insofern kann das Werk Foucaults als eine kritische Befragung der marxistischen Problematik gelesen werden und zugleich als ein Versuch, das Emanzipationsprojekt in veränderter Form für die heutige Zeit fortzuschreiben. Foucaults Eingriffe erfolgen, j e nach dem Verlauf der damaligen Debatten, auf verschiedenen theoretischen Feldern. Zum Teil sind sie gegen marxistische und nicht-marxistische Konzepte zugleich gerichtet, manchmal »verbündet« sich Foucault auch mit Marx, indem er mit seiner Hilfe gegen nicht-marxistische theoretische Gegner argumentiert. Aber auch wenn seine diskursiven Interventionen auf denselben Feldern erfolgen, ist durch den Gebrauch anderer theoretischer Werkzeuge der Fokus der Untersuchungen verschoben. Die Bezüge auf und die Kritiken an Marx verändern sich also mit den jeweiligen (politischen) Konjunkturen und theoretischen Schwerpunkten Foucaults. Einige Phasen dieser Auseinandersetzung werden im ersten Teil kurz dargestellt. Foucault entwickelte seine Überlegungen zur Gouvernementalität als der französische Marxist Louis Althusser (1978, 1979) die »Krise des Marxismus« proklamierte, die mit der Krise des Fordismus und dem Aufschwung des Neoliberalismus einherging. Für Foucault hatte der Name Marx, der den zentralen Bezugspunkt in der Staats-Diskussion der 70er und frühen 80er Jahre darstellte, dann auch eine ähnliche Funktion wie der Name Machiavelli im 16. und 17. Jahrhundert in der damals aufkommenden Diskussion um die Staatsräson: »Nicht er ist es, der die Kunst des Regierens definiert hat, doch durch das hindurch, was er gesagt hat, wird das gesucht werden, was die Kunst des Regierens ausmacht. [...] Unser eigener Machiavelli ist unter diesem Gesichtspunkt wohl Marx. Es geschieht nicht mit seiner Hilfe , aber es wird mit seiner Hilfe gesagt« (Foucault 2004a, 353). In diesem Sinne sollten die Bezugnahmen auf Marx in der neueren Debatte um den Staat vor dem Hintergrund einer Transformation der von ihm eröffneten Problematik gelesen werden, die auf eine neue historische Konstellation bezogen wird. Es ist also wenig hilfreich, Foucault mit einem »authentischen« Marx zu konfrontieren oder beweisen zu wollen, dass Foucault Marx »nicht richtig verstanden« habe. Aus diesem Grund werde ich die Überlegungen Foucaults zur Gouvernementalität im dritten Teil nicht direkt mit Marx' Überlegungen konfrontieren, sie vielmehr als eine kritische Position rekonstruieren, die mit der damaligen (neo-)marxistischen Diskussion zu Staat und Politik in produktiver Auseinandersetzung stand. Ich beschränke mich dabei auf die im zweiten Teil dargestellten Konvergenzen und Divergenzen zur Theorie von Nicos Poulantzas. Es geht um die Frage, wie Foucault in diese Debatte um den Staat, seine Krise und den Versuch, neue Formen der Existenz und der Subjektivität jenseits der spezifischen Konstellation des fordistischen nationalstaatlichen Kapitalismus zu entwickeln, interveniert hat. Wie man vor allem an einer Gegenüberstellung von Poulant- zas' Überlegungen zum Staat als »Verdichtung eines Kräfteverhältnisses« und Foucaults Überlegungen zu Machttechnologien, Selbsttechnologien und Gouvernemen- talität sehen kann, ermöglichte Foucaults Genealogie der modernen Regierung eine im Vergleich zum Marxismus verschobene Problematisierung des Zusammengangs von Staat, Macht, Kämpfen und Subjektivierung; und dies zu einem Zeitpunkt, als der Marxismus entweder in eine autoritäre Form des Staates eingegangen oder in Gestalt der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung Teil der kapitalistischen Regulation geworden war. Von der Archäologie des Wissens zur Analytik der Macht Foucaults Bezüge auf und die Kritiken an Marx verändern sich in den verschiedenen Phasen seiner Theoriebildung, deren Schwerpunkt sich vom Wissen zur Macht zum Subjekt hin verschiebt. Die allmähliche Verlagerung seines theoretischen Interesses führt aber nicht zu grundlegenden Neuanfängen, die verschiedenen Schwerpunkte sind eher als theoretische Achsen anzusehen, die in Beziehung zueinander stehen. Neue theoretische Schwerpunkte führen zur Relativierung der früheren Achsen, ohne dass diese jedoch grundsätzlich aufgegeben werden.4 Insofern kann man mit Etienne Balibar davon sprechen, dass jede Phase von Foucaults Auseinandersetzung mit Marx bzw. dem Marxismus durch »[e]ine gleiche, indes anders organisierte strategische Komplexität [gekennzeichnet [ist], [...] dass sie einem allgemeinen, aber mehrfach erneuertem Schema gehorcht, bei der ein Übergang erfolgt von einem Bruch zu einer taktischen Allianz, wobei der Bruch eine globale Kritik des Marxismus als >Theorie< und die Allianz einen partiellen Gebrauch von marxistischen oder mit dem Marxismus [zu] vereinbar[enden] Aussagen nach sich zieht - mit dem folglich widersprüchlichen Ergebnis, dass die Opposition zur >Theorie< von Marx sich immer weiter vertieft, während die Konvergenz zu den Analysen und zu bestimmten Begriffen von Marx immer bedeutsamer wird« (Balibar 1991, 60). Mitte der 60er Jahre ist Foucaults Kritik an Marx und am Marxismus im Rahmen seiner vergleichenden Analyse der Geschichte der Humanwissenschaften situiert. In »Die Ordnung der Dinge« (1966, dt. 1971) analysiert er verschiedene historische E- pisteme, worunter er grundlegende integrative Schemata versteht, die das Wissen und die Wissenschaften einer Epoche mit einheitlichen Kategorien ausstatten. Mit diesem Konzept destruiert Foucault die Vorstellung einer einzigen, sich im Laufe der Zeit entwickelnden Humanwissenschaft und arbeitet die historischen Brüche zwischen unterschiedlichen, sich diskontinuierlich ablösenden Wissenschaften vom Menschen heraus (vgl. Seibert 1996, 344). Die »Ordnung der Dinge« ist vielfach als grundlegende Kritik des Marxismus verstanden worden. Im Buch finden sich verschiedene, meistens provokant formulierte B ezüge zum Marxismus, die aber unterschiedliche Gegenstände und Thematiken betreffen (vgl. Marti 1999, 110f.). Im Kontext seiner Analyse der politischen Ökonomie, die Foucault der modernen Episteme zuordnet, stellt er die These auf, dass der Gegensatz zwischen Ricardo, der den Abschluss der Geschichte, eine dcmographische Stabilisierung und eine Angleichung von Arbeit und Bedürfnissen prophezeit, und Marx, der eine Zunahme des Elends der Arbeiterklasse annimmt und mit einem revolutionären Umschwung rechnet, zweitrangig sei. Beiden Ansätzen liege ein identisches anthropologisches Modell und eine darauf bezogene Geschichtskonzeption zugrunde. »Das Wesentliche ist, daß sich am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts eine Wissensdisposition konstituiert hat, in der gleichzeitig die Historizität der Ökonomie (in Beziehung zu den Produktionsformen), die Endlichkeit der menschlichen Existenz (in Beziehung zum Mangel und zur Arbeit) und die Fälligkeit eines Ziels der Geschichte vorkommen, ob diese nun endliche Verlangsamung oder radikale Umkehr ist« (Foucault 1971, 321). Vor diesem Hintergrund attestiert Foucault dem Marxismus, dass er trotz seines revolutionären Anspruchs »in der Tiefe des abendländischen Wissens [...] keinen wirklichen Einschnitt erbracht [habe] (ebd., 320). Dieses Argument richtet sich augenscheinlich gegen das Konzept des »epistemologischen Einschnitts« (vgl. Althusser 1968, 30ff., 152 Fn. 45), das Althusser entwickelte, um die Wissenschaftlichkeit des historischen Materialismus gegenüber den ihm vorhergehenden theoretischen Ideologien zu begründen. Neben der Marxismus-Konzeption Althussers scheint Foucaults Kritik aber vor allem auf ein marxistisches Entfremdungsdenken im Stile von Lukacs' »Geschichte und Klassenbewusstsein« oder einem marxistisch-existentialistischen Humanismus a la Sartre oder Merleau-Ponty abzuzielen, dessen anthropologische Naivität (hinsichtlich seiner Frage »nach dem Menschen in seiner Essenz«) er mit einer »linken und linkischen Reflexion« (ebd., 412) gleichsetzt.5”翻译为中文
answer:艾蒂安·巴利巴指出,福柯的整个作品中贯穿着与马克思或某些当代马克思主义的斗争——包括与阿尔都塞和普兰查斯;梅洛-庞蒂和萨特;批判理论和弗洛伊德-马克思主义,以及当时的马克思列宁主义。这场斗争“是他生产力的主要驱动力之一”(1991, 40)。我认为,福柯对马克思主义进行长期的辩论主要是为了对“批判性思考”(福柯1984c,848)做出贡献。因此,福柯的作品可以被读作对马克思主义问题的批判性质问,同时也是尝试以变化的形式将解放项目延续到当代。 福柯的干预取决于当时的争论进程,在不同的理论领域进行。部分针对马克思主义和非马克思主义概念,有时福柯也会借助马克思的帮助来反对非马克思主义理论对手“联盟”。但即使他的话语干预发生在相同的领域,通过使用不同的理论工具,研究的重点也发生了转移。因此,对马克思的引用和批评随着福柯的(政治)时势和理论重点的变化而变化。本文第一部分简要介绍了这场辩论的一些阶段。 当法国马克思主义者路易·阿尔都塞(1978,1979)宣布“马克思主义的危机”,一个伴随着福特主义危机和新自由主义兴起的时期时,福柯发展了他对政府统治性的思考。对于福柯来说,马克思这个名字在70年代和80年代初的国家讨论中担纲了中心引用点的角色,就像马基雅维利在16和17世纪兴起的关于国家理性的讨论中一样:“不是他定义了统治的艺术,但通过他所说的,将会搜索构成统治艺术的要素。[...] 从这个角度来看,我们自己的马基雅维利很可能是马克思。不是借助他,但借助他来表达”(福柯2004a,353)。 因此,最近有关国家的辩论中对马克思的引用应该在他开创的问题转型的背景下阅读,该问题转型与新的历史形式相关。因此,用一个“真实的”马克思来对抗福柯或试图证明福柯“没有正确理解”马克思是没有帮助的。正因为此,我不会直接用马克思的思考与福柯关于政府统治性的思考对峙,而是将其作为一个与当时的(新)马克思主义国家和政治讨论进行了富有成效的辩论的批评立场来重构。我将重点放在与尼科斯·普兰查斯的理论的交汇点和分歧上,这些在第二部分中有所展示。 这关乎福柯如何干预这场关于国家、其危机以及开发超越福特式国家资本主义特定配置的新形式的存在和主体性的尝试的辩论。特别是通过比较普兰查斯对国家作为“力量关系凝聚”的思考和福柯对权力技术、自我技术和政府统治性的思考,可以看到福柯对现代政府的基因谱学使得与马克思主义相比,问题的关注点转移到了国家、权力、斗争和主体化的关系上;而此时马克思主义不是已经转变为国家的威权形式,就是以资本主义调节的社会民主工人运动的形式存在。 从知识考古学到权力分析 福柯对马克思和马克思主义的引用和批评随着他理论发展的不同阶段而变化,这些阶段的重点从知识转移到权力再到主体。他理论兴趣的逐渐转变并没有导致根本的新开始,不同的重点更像是相互关联的理论轴线。新的理论重点导致了对早期轴线的相对化,但没有完全放弃它们。因此可以用艾蒂安·巴利巴的话说,福柯对马克思或马克思主义的每一个阶段的辩论都具有“同样的,但不同结构的策略复杂性,[...] 它服从一个通用的但多次更新的模式,其中转变发生从一次断裂到一次战术联盟,其中断裂涉及对马克思主义作为‘理论’的全面批判,联盟涉及对马克思主义声明的部分使用,或与马克思主义兼容的声明——因此矛盾的结果是,对马克思的‘理论’的反对进一步深化,而对马克思的分析和某些概念的融合变得更加重要”(巴利巴1991,60)。 在60年代中期,福柯对马克思和马克思主义的批评位于他对人文科学历史的比较分析框架内。在《事物的秩序》(1966,德文版1971)中,他分析了不同的历史认知范式,这些范式为一个时代的知识和科学提供了统一的分类。通过这个概念,福柯瓦解了一种单一、随时间发展的人文科学的观念,并揭示了不同的、不连续替代人类科学之间的历史断裂(参见Seibert 1996,344)。 《事物的秩序》经常被理解为对马克思主义的根本批评。在书中,有各种各样的、大多是挑衅性的提及马克思主义,但这些提及涉及不同的对象和主题(参见Marti 1999,110f。)。 在分析现代认知范式下的政治经济学时,福柯提出了这样的论点:里卡多预测了历史的结束,一个人口稳定和劳动与需求的匹配,而马克思预计了工人阶级的苦难增加,并期待着革命性的转变,这种对立是次要的。两种方法都基于相同的人类学模型和相关的历史概念。“重要的是,在十九世纪初,一种知识布局已经形成,其中同时包含了经济的历史性(与生产形式相关)、人类存在的有限性(与缺乏和劳动相关)和历史目标的到期,无论这是最终的减速还是根本的逆转”(福柯1971,321)。基于这个背景,福柯认为,尽管马克思主义有其革命性的要求,“在西方知识的深处[...]没有带来真正的切口”(同上,320)。这个论点显然是针对阿尔都塞开发的“认识论断裂”的概念(参见阿尔都塞1968,30ff。,152脚注45),阿尔都塞用它来证明历史唯物主义的科学性,与之前的理论意识形态相对。 除了针对阿尔都塞的马克思主义概念,福柯的批评似乎主要针对吕卡奇《历史和阶级意识》风格的马克思主义异化思想,或类似萨特或梅洛-庞蒂的马克思主义-存在主义人文主义,他将其人类学的天真(就其“人的本质”的问题)与“左倾和笨拙的反思”(同上,412)等同起来。
question:请将“In der »Archäologie des Wissens« (1969, dt. 1973) gibt Foucault die in der »Ordnung der Dinge« eingeführte Unterscheidung des Epistemischen und Diskursiven zugunsten eines erweiterten Begriffs des Diskurses auf, der nunmehr als regelmäßige Einheit aller seiner Aussagen bestimmt wird (vgl. ebd., 156). Es ist nun die diskursive Praxis selbst, die die Regelmäßigkeiten in sich aufweist und somit die Ordnung des Wissens >enthält<. Diese Praxis liegt nicht auf der Ebene umfassender Sprachstrukturen und ist auch nicht als individuelle Sprechtätigkeit oder die Rede eines Subjekts zu verstehen. Der Diskurs konstituiert sich durch die Differenz zwischen dem, was man nach den Regeln der Grammatik und Logik korrekt zu einem bestimmten Zeitpunkt sagen könnte und den tatsächlich getätigten Aussagen (vgl. ebd., 42). Die diskursiven Praktiken stehen in Korrespondenz zu anderen Praxisformen, den nicht-diskursiven Praktiken, worunter Foucault »Institutionen, politische Ereignisse, ökonomische Praktiken und Prozesse« versteht. »Die Archäologie lässt auch die Verhältnisse zwischen den diskursiven Formationen und den nichtdiskursivcn Bereichen erscheinen [...]. Diese Annäherung verfolgt nicht den Zweck, große kulturelle Kontinuitäten ans Licht zu bringen oder Kausalitätsmechanismen zu isolieren. [...] Sie versucht zu determinieren, wie die Formationsregeln, von denen sie abhängt [...] mit nichtdiskursiven Systemen verbunden sein können: sie sucht spezifische Artikulationsformen zu definieren« (ebd., 231). Der von Foucault verwendete Begriff der »Artikulation« ermöglicht es, die Bereiche der diskursiven und der nichtdiskursiven Praktiken in Beziehung zueinander zu setzen, ohne dass deren Bedin-gungsverhältnis vorab genauer bestimmt werden muss. Foucault äußert jedoch die Absicht, die Archäologie mit einer Analyse der Gesellschaftsformationen zu verbinden und in »eine allgemeine Theorie der Produktionen« (ebd., 295) zu integrieren. Auch in der »Archäologie des Wissens« grenzt sich Foucault von einer marxistischen Thematik ab, die der »Geschichte die universelle Präsenz des Logos« garantieren will und dementsprechend »hartnäckig die diskursiven Praktiken in ihrer eigenen Existenz« (ebd., 298f.) verkennt. Es lässt sich jedoch nicht übersehen, dass sich Foucault der Position Althussers weitgehend angenähert hat (vgl. ebd., 253ff.).6 Nun gesteht er Althusser zu, dass Marx auf dem Gebiet der historischen Wissenschaft vermutlich einen »epistemologischen Einschnitt« bewirkt habe (ebd., 22ff.). Ebenso hebt er die kritische Funktion bestimmter Marxscher Diskurse hervor, da Foucaults neuer Diskursbegriff es ihm nun ermöglicht, nicht nur Epochenbrüche, sondern nun auch »Fugenverschiebungen« in den Blick zu bekommen. Foucault betont jetzt anders als noch in der »Ordnung der Dinge«, dass Marx' Kritik der Politischen Ökonomie nicht einfach eine »Transformation der Analysen von Ricardo« sei, sondern »ein Diskurs, dessen Einführung anlässlich der Ableitung bestimmter ökonomischer Begriffe stattgefunden hat, der aber dafür die Bedingungen definiert, unter denen der Diskurs der Ökonomen sich vollzieht, und also als Theorie und Kritik der Politischen Ökonomie gelten kann« (ebd., 251). Anfang der 70er Jahre verlagert sich Foucaults Interesse von der Archäologie des Wissens zur »Genealogie der Macht«. Er entwickelt in »Nietzsche, die Genealogie, die Historie« den archäologischen Ansatz in lebensphilosophisch bestimmter Perspektive fort, geht aber wie auch schon in seinen früheren Arbeiten davon aus, dass sich an der Wurzel der menschlichen Existenz weder eine »ursprüngliche Wahrheit« noch ein »zeitloses Sein«, sondern nichts als die »Äußerlichkeit des Zufälligen« befindet (vgl. Foucault 1987a, 71ff.). Anders als die Archäologie des Wissens zielt die Genealogie der Macht nun auf das den Diskursen materiell vorausliegende Funktionieren des sich selbst kontrollierenden Lebens, d. h. auf den Leib: »Dem Leib prägen sich die Ereignisse ein (während die Sprache sie notiert und die Ideen sie auflösen) . Am Leib löst sich das Ich auf (das sich eine substantielle Ordnung vorgaukeln möchte). Es ist eine Masse, die ständig abbröckelt. Als Analyse der Herkunft steht die Genealogie also dort, wo sich Leib und Geschichte verschränken. Sie muss zeigen, wie der Leib von der Geschichte durchdrungen ist und wie die Geschichte am Leib nagt« (ebd., 75). Im Mittelpunkt der Analyse stehen in den folgenden Jahren, ausgehend von diesem Kraft-Körper-Konzept »Technologien der Macht« und »Mikro-Mächte« (vgl. Foucault 1976b; 1978). In seiner Geschichte der Disziplin in »Überwachen und Strafen« nimmt Foucault Marx' Analyse der Arbeitsteilung in der Manufaktur auf, um zu zeigen, wie die Disziplin sowohl die Nützlichkeit des Körpers steigert und gleichzeitig seinen Widerstand neutralisiert (vgl. 1976a, 176f).7 Hier wie auch in seiner Analyse der Mikro-Machtbeziehungen im Feld des »Sexualitätsdispositivs« in »Der Wille zum Wissen« - Foucault spricht hier von »bürgerlicher Sexualität« und »Klassensexualitäten« (vgl. 1977, 152ff.) - ermöglicht Foucault (Klassen-)Kämpfe im Feld der verschiedenen Praktiken zu identifizieren und »juridische Kurzschließungen« zwischen dem Ökonomischen und dem Politischen, der Gesellschaft und dem Staat zu vermeiden. Foucaults Analytik der Macht gestattet es, von den Individuen ausgehend - aus den feinsten gesellschaftlichen Verästelungen heraus - Veränderungen zu denken. Die Perspektive der Mikro-Mächte wird von Foucault genau an den Stellen in die Institutionen und Verhältnisse eingeführt, an denen das Verhalten der Individuen im Mittelpunkt steht. Die Machtbeziehungen sind als umkehr- und veränderbare konzipiert, so werden selbst in den Institutionen Handlungsspielräume sichtbar. Seine Analytik der Macht ermöglicht so die »Dekonstruktion« gegebener gesellschaftlicher Obj ekte und Institutionen wie Gefängnis , Fabrik, Partei, Staat, Sexualität etc. und macht diese den Kämpfen (erneut) zugänglich. Foucault übernimmt in diesem Zusammenhang den von Gramsci geprägten B egriff der Hegemonie (vgl. ebd., 114ff.). Umgekehrt wird deutlich, dass die Machtbeziehungen die Individuen bis in ihre Körper hinein affizieren und diese als spezifisch bearbeitete Körper erst in den Institutionen entstehen. Insofern weist Foucault die Annahme, eine »Befreiung« j enseits von Machtverhältnissen sei möglich, zurück. Vor diesem Hintergrund kommt Balibar (1991, 58) zu dem Schluss, dass die in Foucaults Analysen gegenüber dem Marxismus vorgenommenen »Korrekturen [...] zweifellos dem eschatologischen Imaginären der Geschichte [gelten], an dem der Marxismus teilhat, aber sie in keiner Weise unvereinbar mit den von Marx praktizierten strategischen Analysen« sind. Gleichwohl existieren nach Foucaults machttheoretischer Hinwendung zum Körper grundlegende theoretische Divergenzen nicht nur zwischen seinem Ansatz und dem damaligen Humanismus/Marxismus- Leninismus, sondern auch im Verhältnis zum Marxismus der Althusser-Schule und zu Marx selbst.”翻译为中文
answer:在《知识考古学》(1969年,德文版1973年)中,福柯放弃了在《事物的秩序》中引入的知识和话语之间的区分,转而采用了一个扩展的话语概念,即现在被定义为其所有陈述的规则性统一体(参见同上,156)。现在是话语实践本身展现出内在的规则性,并因此“包含”知识的秩序。这种实践不在全面的语言结构层面,也不应理解为个体的言说活动或主体的话语。话语通过某一特定时间点按照语法和逻辑规则可以正确说出的东西与实际作出的陈述之间的差异而构成(参见同上,42)。 话语实践与其他形式的实践,即非话语实践相对应,福柯将“制度、政治事件、经济实践和过程”视为非话语实践。“考古学也揭示了话语形式与非话语领域之间的关系[...]。这种接近不是为了揭示大的文化连续性或孤立的因果机制。[...]它试图确定形式规则,这些规则取决于[...]如何可能与非话语系统相连:它寻求定义特定的表述形式”(同上,231)。福柯所使用的“表述”概念,使得将话语与非话语实践领域联系起来成为可能,而无需预先准确确定它们之间的条件关系。然而,福柯表示有意将考古学与对社会形态的分析相结合,并将其整合到“一般的生产理论”中(同上,295)。 即使在《知识考古学》中,福柯也与想要保证“历史中普遍存在的逻辑”的马克思主义主题保持距离,该主题相应地“顽固地不承认话语实践在其自身存在中的存在”(同上,298f.)。然而,值得注意的是,福柯在很大程度上已经接近了阿尔都塞的立场(参见同上,253ff.)。现在他承认,阿尔都塞可能在历史科学领域实现了马克思的“认识论断裂”(同上,22ff.)。 同样,他强调了某些马克思话语的批判功能,因为福柯的新话语概念现在使他能够观察到不仅仅是时代变革,而且还有“接合位移”。福柯现在强调,与《事物的秩序》中的论述不同,马克思对政治经济学的批判不仅仅是对李嘉图分析的“转变”,而是“一个在导出某些经济概念时引入的话语,但为经济学家的话语创造了条件,并因此可以作为政治经济学的理论和批判”(同上,251)。 到了70年代初,福柯的兴趣从知识考古学转向“权力的系谱学”。在“尼采、系谱学、历史”中,他从充满生命哲学色彩的视角继续发展考古学的方法,但就像他在先前的作品中所做的那样,他认为人类存在的根源既不是“原始真理”也不是“永恒存在”,而仅仅是“偶然的外在性”(参见福柯1987a,71ff。)。与知识考古学不同,权力的系谱学现在旨在揭示话语之前物质上存在的自我控制生命的运作,即身体:“事件印刻在身体上(而语言记录它们,而思想解散它们)。身体上解散了自我(它试图让自己相信一个实质性的秩序)。作为起源的分析,系谱学因此位于身体和历史交汇处。它必须展示身体是如何被历史渗透,以及历史是如何侵蚀身体的”(同上,75)。在接下来的几年里,以这种力量-身体概念为出发点,“权力技术”和“微观权力”(参见福柯1976b;1978)成为分析的中心。在“监视与惩罚”一书中,福柯借鉴了马克思对制造业分工的分析,以展示纪律如何提高身体的效用的同时中和其抵抗(参见1976a,176f)。在这里,以及在“性意志知识”中对“性别装置”领域的微观权力关系分析中,福柯避免了经济与政治、社会与国家之间的“法律上的短路”,使得可以(重新)将各种实践领域中的(阶级)斗争与之识别。福柯的权力分析法允许从个体出发 - 从社会的最微小分支中 - 思考变革。微观权力的视角正是在关注个体行为的地方引入到制度和关系中。权力关系被构想为可逆转和可改变的,因此即使在制度中也显露出行动空间。他的权力分析使得可能“解构”给定的社会对象和机构如监狱、工厂、党、国家、性等,并使它们(再次)面对斗争。在这方面,福柯借鉴了格拉西所使用的霸权概念(参见同上,114ff。)。反过来,也清楚地看到,权力关系影响到个体直至其身体内部,并且这些身体作为特定加工的身体首次出现在制度中。因此,福柯否认“解放”可能存在于权力关系之外。 基于这一背景,巴利巴(1991,58)得出结论,福柯对马克思主义的“修正[...]无疑是针对马克思主义所共享的历史的宿命论想象,但它们绝不与马克思实施的战略分析不兼容”。 尽管如此,在福柯向身体理论的转向后,他的方法与当时的人文主义/马克思主义-列宁主义之间不仅存在基本的理论分歧,而且与阿尔都塞学派的马克思主义甚至与马克思本人的关系也存在分歧。